Symbolbild: Islamkonferenz © Canva, bearbeitet by Avempace.

Die Deutsche Islamkonferenz wird in ihrer diesjährigen Fachtagung in Berlin die Auswirkungen des Nahostkrieges auf die Gesellschaft analysieren. Unter dem Titel „Sozialer Frieden und demokratischer Zusammenhalt: Bekämpfung von Antisemitismus und Muslimfeindlichkeit in Zeiten gesellschaftlicher Spaltung“ werden am Dienstag und Mittwoch nächster Woche muslimische Vertreter, jüdische Vertreter, Politiker auf Bundes-, Landes- und Kommunalebene, Kirchenvertreter, Vertreter der Zivilgesellschaft und Wissenschaftler zu einem Dialog über gesellschaftlichen Zusammenhalt und eine vielfältige, tolerante Gesellschaft zusammenkommen.

Das Bundesinnenministerium teilte am Donnerstag mit, dass Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) am Dienstag eine Rede halten wird. Auch der ehemalige Bundespräsident Christian Wulff, der 2010 mit seiner Aussage „Der Islam gehört zu Deutschland“ eine gesellschaftliche Debatte ausgelöst hatte, wird sprechen. An beiden Tagen sind Diskussionsrunden zu den Themen Muslimfeindlichkeit, Antisemitismus und der Bekämpfung von „religionsgruppenbezogenen Formen von Menschenfeindlichkeit“ in Zeiten gesellschaftlicher Spaltung geplant.

Im Gegensatz zu früheren Jahren werden dieses Mal keine Vertreter des Koordinationsrats der Muslime an den drei Gesprächsforen teilnehmen. Unter den angekündigten Teilnehmern ist lediglich ein Diskutant vom Bündnis Malikitische Gemeinde Deutschland, darunter auch Familienministerin Lisa Paus (Grüne). Die KNA vermutet, dass der Koordinationsrat der Muslime aufgrund seiner fehlenden Distanzierung zur Hamas scharfe Kritik auf sich gezogen hat.

Der größte Hass kommt von rechts.

In den ersten neun Monaten dieses Jahres hat die Bundesregierung bundesweit 1365 antisemitische Straftaten dokumentiert. Der überwiegende Teil davon, nämlich 1167 Straftaten, wird dem Phänomenbereich rechts zugeordnet.

Die Deutsche Islamkonferenz wurde im Jahr 2006 vom damaligen Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble (CDU) ins Leben gerufen. Sie dient als zentrale Dialogplattform zwischen Staat und Islam in Deutschland und soll die religions- und gesellschaftspolitische Integration der geschätzten 5,5 Millionen Muslime in Deutschland voranbringen.